Das liebe Thema Geld

Diesen Text habe ich zusammen mit dem Bild vor ein paar Tagen auf meiner facebook-Seite veröffentlicht:

Noch immer gibt es Leute, die es verwerflich finden, dass ich als selbstständige Trauerbegleiterin Geld von Trauernden nehme.
Erst kürzlich wurde mir in einer Gruppe vorgeworfen, dass ich mich am Leid anderer bereichere und ich durfte Dinge wie „Wenn ich auf Ihrer Seite lese das man 10 € pro Abend zahlen soll um mit anderen über seine Trauer zu reden wird mir schlecht“ lesen.

Ich frage mich dann immer, ob die Leute auch von Bestattern, Therapeuten, Floristen etc. erwarten, dass sie umsonst arbeiten. Außerdem wüsste ich gerne, was diese Leute selber so alles für Ihre Mitmenschen tun …

Persönlich treffen können mich solche Aussagen schon lange nicht mehr. Das sah ganz am Anfang noch anders aus, aber mittlerweile finde ich es nur noch schade, dass es offenbar noch immer große Unkenntnisse über die Arbeit und Qualifikation von prof. Trauerbegeleitern gibt. Wer davon ausgeht, dass wir nichts anderes tun, als Taschentücher zu reichen und keinerlei Ausbildung haben, der darf empört sein. Ich wäre es in dem Fall auch. Die meisten meiner KollegInnen haben aber wie ich mind. eine umfangreiche Aus- oder Fortbildung im Bereich Trauerbegleitung genossen, die übrigens relativ teuer sind und in den meisten Fällen komplett selbst finaziert wurden. Einige sind (wie ich auch) auch noch Heilpratiker (Psychotherapie) oder haben zusätzliche Therapie- und Coachingausbildungen.

Wir bieten sinnvolle und durchdachte Angebote für Trauernde an, investieren viel Zeit und haben Kosten. Für viele von uns ist die Trauerbegleitung eine berufliche Nebentätigkeit und für einige sogar der Hauptberuf. Es ist kein Hobby und erst recht keine niederträchtige Ausbeutung oder skrupellose Geldmach-Idee.

#trauerwissen