#esheisstsuizid

Lasst uns einen Feldzug gegen den Begriff „Selbstmord“ starten!
Alleine erreiche ich kaum etwas, aber gemeinsam können wir viel verändern.

Ich glaube fest daran, dass es möglich ist, diesen von der Definition her falschen und viele Menschen sehr verletzenden Begriff langfristig aus dem deutschen Sprachgebrauch zu verdrängen.
Der Weg dahin ist meiner Meinung nach nur über Aufklärung und Sensibilisierung möglich, denn die allermeisten verwenden das Wort ja nicht aus Boshaftigkeit, sondern aus Gewohnheit und Unkenntnis/Gedankenlosigkeit.
Wer nicht selbst betroffen ist, hat sich in der Regel noch nie über den Begriff Gedanken gemacht und daraus kann man niemandem einen Vorwurf machen.

Ich glaube auch an das Gute im Menschen und gehe davon aus, dass die allermeisten das Wort nicht mehr so selbstverständlich verwenden würden, wenn sie wüßten, wie verletzend es für Hinterbliebene sein kann.
Und genau da müssen wir aus meiner Sicht ansetzen. Lasst uns für ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft sorgen.

Der Begriff „Selbstmord“ sollte auch deshalb schnellstmöglich aus unserem Sprachgebrauch verschwinden, da er auch faktisch völlig falsch ist, siehe dazu den Ausschnitt aus der Stellungnahmen von Norbert Mucksch, geschrieben für den BVT:
„Der Begriff „Mord“, der in der Bezeichnung „Selbstmord“ integriert ist, ist lt. Strafgesetzbuch der schwerste anzunehmende Straftatbestand und setzt eines von mehreren Merkmalen voraus.

„Mörder“ ist, wer aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder aus sonstigen niederen Beweggründen, heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet. (vgl. § 211, Absatz2 StGB)

Diese Definition von Mördern hat nicht im Geringsten mit der verzweifelten Situation zu tun in der sich Menschen in zugespitzten suizidalen Krisen befinden, die sich das Leben nehmen.
Und Trauernde nach Suizid sind nicht Hinterbliebene eines Mörders!“ (https://bv-trauerbegleitung.de/…/Stellungnahme-des-BVT-zur-…)

Wir alle können auf vielen Wegen helfen, das Wort zu verbannen, indem wir uns z.B. als erstes selber bemühen, nur noch von Suizid oder Selbsttötung zu sprechen. Natürlich können wir auch freundlich andere Menschen in Gesprächen darauf hinweisen, wo die Problematik bei dem Begriff liegt.

Die Medien müssen unbedingt sensibilisiert werden. Ich schreibe daher schon seit Jahren Journalisten an, wenn sie den Begriff in Artikeln genutzt haben oder veröffentliche Kommentare unter Beiträgen. Gerade hier könnten wir alle zusammen aber natürlich wesentlich mehr erreichen, als es mir alleine möglich ist.

Ich hoffe, dass auch Vereine und Organisation wie z.B. Trees of Memory und AGUS eigene Kampagnen diesbezüglich starten und für mehr Öffentlichkeit sorgen. Sinnvoll fände ich dafür weitere Stellungnahmen, die man leicht verlinken kann.

Mein Traum ist, dass das Thema viral geht und so möglichst viele Leute erreicht werden. Die regelmäßige Verwendung des Hashtags #esheisstsuizid könnte ein guter Anfang an.

Die Bilder aus diesem Beitrag dürft ihr übrigens frei nutzen und breitflächig streuen.

Wenn ihr noch andere Idee habt, was z.B. Hashtags und Slogans angeht, meldet euch bitte.

Und wer mehr Ahnung von Marketing hat, ist natürlich herzlich eingeladen, ganz eigene Dinge zu entwickeln. Ich selber habe ja leider kaum Erfahrung, was Marketing und den Social Media-Bereich angeht und freue mich daher sehr über jegliche Unterstützung in der Sache an sich. Alles ist gut, was hilft, den Begriff schnellstmöglich zumindest schon mal aus dem Hochdeutsch zu eliminieren.

(Diesen Text habe ich erstmalig am 11.1.2019 auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht. Es gab ziemlich unterschiedliche Rückmeldungen, weshalb ich dann ein paar Tage später nochmal mit einem neuen Beitrag darauf eingegangen bin.)

#esheisstsuizid #gutzuwissen #trauerwissen